Tag 21
5 ist kleiner als 10
Tag 21
Wir haben 2 Katzen (Geschwister, 4 Jahre alt), mit denen ich mich seit sie Babys sind beschäftige und versuche, ihnen kleine Kunststücke beizubringen. Sie werden mit Leckerlis belohnt, die gibt es aber nur, wenn sie zum Beispiel auf einen Hocker springen, oder von einem Hocker zum Nächsten. Das machen sie, sie lieben es so zu spielen, es sei denn, es gibt keine Leckerlis, dann kann ich mir meine Spielchen pinseln.
Seit Wochen höre ich, dass wir die Zuwachsrate herabsetzen müssen! Anfangs war sie bei 40, bei 18 hat der Gesundheitsrudi verkündet, wir sind auf einem guten Weg, aber bis Ostern müssen wir einstellig sein. Heute (10 Tage vor dem Ostermontag) sind wir bei 5!!! Also nicht knapp unter 10, nur 5!!! Und plötzlich ist das wieder nicht genug! Also mein Kater Max würde mir jetzt den Hintern zudrehen und genervt davonstolzieren…
Ich für meinen Teil wüsste auch nicht, wo ich mich in den letzten 3 Wochen angesteckt haben sollte, ich hab mich an alle Maßnahmen gehalten, berühre keine Lichtschalter, Türgriffe,… und wasche meine Hände immer gründlich. Und getroffen hab ich auch niemand außer den Menschen, der mit mir den Haushalt teilt und meine Eltern nach den Einkäufen, die aber wieder ihrerseits mit niemand Kontakt hatten.
Ich habe Verständnis, dass es auch für die Regierung eine erstmalige (und hoffentlich einmalige) Ausnahmesituation ist, aber ich möchte, dass man mit offenen Karten spielt. Es ist bestimmt wahnsinnig schwer, für die diversen Hilfsfonds Anspruchsbedingungen zu finden. Ich würde es cool finden wenn sich mal einer hinstellt und sagt: „Wir versuchen, allen zu helfen, die es benötigen, da wir aber auch zum ersten Mal in so einer Situation sind, kann es sein, dass wir wen übersehen. Sollte es so sein, meldet euch bitte!“ Das wär vielleicht unpolitisch aber zur Abwechslung wirklich ehrlich, fair und mutig! Und Mut wird es brauchen, wenn die Lockerungen ausgesprochen werden, denn das muss irgendwann wer tun, wir können ja nicht ewig zu Hause bleiben!
Ich hab wieder Masken ausgeliefert, diesmal auch eine Kindermaske in rosa! Alle haben sich gefreut und im Gegenzug Geschenke durchs Autofenster geworfen, mein Tauschhandel floriert! Und endlich hab ich dieser blöden, nicht enden wollenden Krise etwas Positives abgewinnen können. Zur Rushhour-Zeit vom Süden Wiens zuerst in den ersten, dann siebten Bezirk, dann nach Penzing und wieder zurück in einer knappen Stunde! Das war super, keine Autos auf der Straße, grüne Welle, keine Fußgänger oder E-Scooter-Irre für die man mitdenken muss, es war ein Genuss! Kann das vielleicht so bleiben? Dass wenn ich fahre, alle zu Hause bleiben? Ich bring euch auch Masken!
Rosa Grüße!
Eure Uli