Tag 19
Ungewissheit
Tag 19
Ich hab so schlecht geschlafen!
Vor 2 Jahren hab ich in einer Tour-Produktion gespielt, die sich zum Teil in einer Trafik zugetragen hat, da kam ein Kunde rein, der auf steirisch diesen Satz gesagt hat, gefolgt von einem Gag: „Um 3 in der Früh hat der Nachbar bei mir geläutet, ich hab mich so geschreckt, mir ist fast die Bohrmaschine aus der Hand gefallen!“
Das nur nebenbei, wir haben viel in Hotels übernachtet und jeden Morgen ist jemand aus dem Ensemble beim Frühstück erschienen und hat ihn gesagt, den Satz! Und seitdem kann ich ihn nicht mehr normal sagen (und wenn ich schlecht geschlafen hab, MUSS ich ihn sagen), er geht in etwa so: Ey haub sou schleycht gschloufn!
Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber ich hab mir Sorgen gemacht, denn laut den Aussagen der Politiker ist es ja offenbar nur eine Frage der Zeit, bis wir alle irgendwann mal das Virus und damit diese Krankheit bekommen! Und dann? Dann müssen wir in häusliche Quarantäne! Und wer versorgt dann uns und unsere Oldies? Geht dann irgendwer für 4 Haushalte einkaufen?
Zum Glück sind die Sorgen in der Früh weg, ich hab doch irgendwann eingeschlafen und blicke wieder positiv in die Zukunft! Ich schlage meinen Kalender auf! Ich habe jedes Jahr einen (meist rosafarbenen) Schülerkalender, in den ich alles reinschreibe, da bin ich altmodisch und sowas von nicht digital, aber ich brauch das! Der Kalender ist übersät von durchgestrichenen Terminen. Schnell wieder zu! Lieber Beschäftigung!
Ich will keine chinesischen Masken vor dem Supermarkt ausgehändigt bekommen und aussehen, als hätt ich mir eine Slipeinlage ins Gesicht geklebt, also wird die Maskenkollektion erweitert. Leider hab ich nicht genügend Gummiband (im Supermarkt überraschenderweise aus), aber eine kleine Auswahl ist es geworden, die reicht erstmal für die engsten Freunde (leg ich ihnen morgen vor die Tür).
Basti hat ja in einem Interview angezweifelt, dass wir verstehen, was ein Replikationsfaktor ist („ich kann ihnen das hier nur so vereinfacht erklären“), was gar nicht so kompliziert ist und sehr wohl jeder versteht. Er will den Replikationsfaktor unter 1 bringen, heißt einfach, dass die Kurve der neu-infizierten runter geht! Das verstehe ich! Aber wenn die Maßnahmen alle so wichtig und richtig sind, wenn die Prognosezahlen so real sind, dann verstehe ich nicht, warum man uns keine Zeitlimits sagen kann.
Ich bin bereit, mich bis zu einem gewissen Grad an Regelungen zu halten (seis drum, ich trage eine Maske im Supermarkt) aber ich habe keine Lust, eine „Stopp-Corona-App“ zu installieren. Ich will ein Licht am Ende des Tunnels und einen Termin! Ich möchte Gewissheit, wie lange! Und ich möchte Gewissheit, ob ich ansteckend bin, denn vielleicht bin ich ja schon immun! Ganz sicher sinds viele schon, weil sie es schon gehabt haben, wissen es aber nicht! Wenn die Dunkelziffer der Infizierten hoch ist, muss dann nicht auch die Anzahl der mittlerweile Immunisierten auch hoch sein? Masken kann ich selber machen, Tests leider nicht! Ich will mich auf irgendwas freuen können!! Morgen ist der 1. April! Hat eigentlich irgendjemand Lust, jemand „in den April zu schicken“?
Rosa Grüße!
Eure Uli
