Tag 18
Maskenball statt Fußball
Tag 18
Die lang erwartete PK nach dem Wochenende mit der gesamten Corona-Regierung. Nur der Finanzblümel fehlt, vielleicht sucht er ja wieder nach weiteren Milliarden für etwaige Härtefallfonds! Ist aber sowieso egal, denn es wird nicht viel Neues erzählt. Außer dass es „die Ruhe vor dem Sturm ist“! Das ist jetzt eher beunruhigend.
Der Basti beginnt und erklärt weitere Maßnahmen: Man muss die Risikogruppen noch mehr schützen, sie werden freigestellt. Wer jetzt? Die über 65? Oder die Kranken? Haben die bis jetzt noch gearbeitet? Wo? Also im Supermarkt meines Vertrauens war da niemand über 65! Egal, nächster Punkt, man muss die Maßnahmen sicherstellen. Das bedeutet, Vergehen werden strenger kontrolliert und auch strenger geahndet. So weit so gut, wir sind ja alle bereit und willens, nach bestem Wissen und Gewisse die Vorgaben von der Regierung einzuhalten.
Aber wann spricht jemand davon, dass die Maßnahmen auch greifen? Keiner nennt Zahlen, obwohl sie doch das ganze Wochenende diese evaluieren wollten. Kriegen wir keine neuen Strohhalme, an die wir uns klammern können? Und dann lässt Bundesbasti die Katze aus dem Sack und verkündet das Maskengebot!
Die ganze letzte Woche hab ich Ärzten zugehört, die davon gesprochen haben, dass diese Masken nicht schützen, nur die Träger davon abhalten, ihre Tröpfchen auf andere abzusondern.
Aber der Basti-Wille geschehe! Ich besorge mir eine Nähanleitung im Netz und fertige eine Maske an. Gar nicht so schwer! Und wenn's sonst schon keine neue Frühjahrsmode gibt, weil nix offen hat, wird’s eben eine Maske!
Ich schalte den Fernseher ab und beschließe, dass heute der Tag der positiven Gedanken ist: Wir sind noch immer alle gesund, meine Familie, meine Freunde, niemand hat noch 1450 anrufen müssen, angeblich ist das eh nicht so leicht. Die Wohnung wird immer aufgeräumter, es fehlen nur noch Kleidung und Schuhe, weil sich die Frage stellt: Wohin damit? Die Sonne scheint, es ist abends länger hell, wir haben kaum Geld ausgegeben (ich auch keines verdient, aber ok), wir leben relativ gesund, wir haben uns jeden Tag ausreichend bewegt und wir verstehen uns immer noch gut. (Angeblich herrscht ein Run auf Scheidungsanwälte). So weit, so gut!
Aber es bleibt die Ungewissheit, die Endlosigkeit des Wartens (ich bin ein ungeduldiger Mensch), die fehlenden Kicks im Leben (berufliche Herausforderungen, der Geschwindigkeitsrausch auf einer Skipiste, eine Achterbahnfahrt oder einfach ein irrer Abend mit Freunden) und die Sorge um die Menschen rund um mich, wenn sie uns sagen, dass es noch ganz schlimm wird! Wer soll denn da jemals ruhig schlafen?
Am Abend ist noch Werner-jetzt-werd-ich-aber-böse-Kogler in der ZIB und tut, als ob die Wirtschaft „ja eh“ relativ normal weiterläuft… Was?? Die Friseure definitiv nicht. Fällt das nur mir auf, oder sieht der immer mehr aus wie Fred Feuerstein?
Rosa Grüße!
Eure Uli